Kügelgen, Nach Japan begnadigt.
Kügelgen, Nach Japan begnadigt.
|
Kügelgen, Anna u. Ernst v.; Nach Japan begnadigt. Briefe und Aufzeichnungen aus den Jahren 1916 bis 1918. Mit Nachwort von Dagmar Lindenberg-Blöcker (Enkelin von Anna u. Ernst v. Kügelgen!), hrsg. von Dagmar Lindenberg-Blöcker u. Bettina Lindenberg, mit Personenregister (tlw. mit umfangreichen Angaben zur Person!), o. O. 2014, 136 S., brosch., neuwertig! – Direkte Fortsetzung von „Nach Sibirien verbannt“ (bitte bei Interesse gleich mitbestellen!)! – „Die Aussicht, Dolly in Jenisseisk sterben zu lassen, war so schrecklich, nun darf man wieder auf Genesung hoffen“. So schreibt Ernst von Kügelgen Weihnachten 1916 aus Japan. Dorthin durften die Kügelgens, die 1915 vom Zarenregime nach Sibirien verbannt worden waren, ausreisen. Der japanische Aussenminister, Graf Motono hatte sich für sie verbürgt. 17 Monate verbrachten sie in Japan und erst nach Ende des 1. Weltkrieges im Mai 1918, nach einer abenteuerlichen Rückreise, erreichten sie wieder ihre Heimat in Reval/Estland. Ihre Briefe aus Japan bieten mit den stimmungsvollen Beschreibungen von Mensch, Natur und städtischem Treiben einen bezaubernden Einblick in das beschauliche Leben im Japan der Jahre 1916 bis 1918, zeigen aber auch die schwierigen Verhältnisse, mit denen die Familie mit 4 Kindern zurechtkommen mußte, mittellos, wie sie waren. – Die Briefe des Ehepaares Anna (geb. Tscheremissinow, 1875-1967) und Ernst von Kügelgen (1871-1948) an Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und politische Amtsträger stellen ein äußerst lebendiges, unmittelbares und aufschlußreiches Zeitdokument über diese Phase im russischen Reich und in Japan während der großen Umwälzungen der Kriegsjahre dar. Viele bekannte Namen werden genannt. Leider enthält der Band etliche Druck-, Schreib- bzw. Lesefehler, z. B. bei (Orts-)Namen oder Jahreszahlen. Manches in den Briefen bleibt unklar, möglicherweise durch (nicht angegebene) Kürzungen. – Trotz dieser Mängel insgesamt empfehlenswert!
EUR 24,90 |