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Bitter, Karl Gottlob Sonntag (1765-1827).

Bitter, Karl Gottlob Sonntag (1765-1827).

Bitter, Stephan; Karl Gottlob Sonntag (1765-1827). Eine biographische Skizze und ein bibliographischer Versuch. Nordhausen 2024, 126 S., brosch., neuwertig!

– Der livländische Generalsuperintendent Karl Gottlob Sonntag (1765-1827) gehört zu den prominenten Gestalten des baltischen Protestantismus in der Zeit des russischen Kaisers Alexander des Ersten. Er war ein Vertreter des theologischen Rationalismus Herderscher Prägung, nicht unumstritten, aber in seiner Geradheit und Wahrhaftigkeit in allen Lagern des politischen und kirchlichen Lebens hoch anerkannt. Auch Pietisten konnten dem souveränen Kulturträger wie demkonsequenten Vertreter einer aufgeklärten Frömmigkeit den Respekt nicht versagen.

Er war ein glänzender Prediger, ein beliebter Seelsorger, ein Förderer des „nationalen“ Schulwesens, ein unglaublich produktiver Publizist, ein gelehrter Mann auf dem Felde der lettischen, estnischen, deutschen und auch russischen Geschichte der Ostseeprovinzen. Durch seine Forschungen und Editionen ist Kulturgut (z. B. aus der Rechtsgeschichte) bewahrt, für dessen Überlieferung der heutige Historiker dankbar ist.

Das zivilreligiöse Engagement des kirchenleitenden Lutheraners im deutschbaltischen Kulturkreis einerseits und im russisch-orthodoxen Zarenreich andererseits ist über die damalige politische und kirchenpolitische Situation hinaus von Interesse für die heutigen ragen nach „Religionskulturen“ und „Konfessionskulturen“ bzw. die historische Bewertung dieser Fragerichtung. Namentlich hinsichtlich der Bauernbefreiung besaß das Wirken Sonntags eine bemerkenswerte politische Brisanz, die schon manche Interpretation auf sich gezogen hat.

Dass eine Biographie des Theologen, der freilich die Auswertung eines mächtigen Quellenmaterials vorausgehen müsste, immer noch fehlt, ist bedauerlich und anregend zugleich. Die Auswertung insbesondere der im Nachlass bewahrten Korrespondenz dürfte die Konturen jener Übergangszeit zwischen „Aufklärung“ und „Erweckung“ deutlicher werden lassen, die wie in Sankt Petersburg so in Livland zu abrupten politischen, kirchlichen und theologischen Wendungen oder „Verwerfungen“ geführt hat.

Stephan Bitter wurde 1942 in Posen geboren. Nach dem Abitur 1961 in Düsseldorf Studium der Evangelischen Theologie in Bonn, Göttingen und Berlin. Erstes theologisches Examen 1967 bei der Theologischen Fakultät Göttingen. 1967 bis 1969 Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Neutestamentliche Textforschung in Münster/Westfalen; 1969 bis 1971 Stipendiat des Landes NRW. 1971 bis 1982 Studieninspektor des Theologischen Stifts (Hans-Iwand-Haus) der Universität Bonn (Fakultätsassistent). 1974 Dr. theol. (Altes Testament) in Göttingen (Prof. Rudolf Smend). Zweites theologisches Examen 1975 bei der Evangelischen Kirche im Rheinland (Düsseldorf). 1977 bis 1979 Lehrbeauftragter für Hebräisch an der Universität Bonn. Ordiniert 1978 in Bonn, ab 1982 Pastor, ab 1983 Pfarrer, 1989 bis zum Eintritt in den Ruhestand auch Superintendent des Kirchenkreises Bad Godesberg bzw. Bad Godesberg-Voreifel. 1996 bis 1997 Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der Universität zu Köln. Seit 2002 im Ruhestand. Seither Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte, zunächst in Essen (2002 bis 2003), seit 2004 an der Universität Bonn. Seit 1997 ordentliches Mitglied der Baltischen Historischen Kommission. Seit 2011 Vorstandsmitglied des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte.

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